Ich brauche morgens immer länger, um die müden Knochen in Fahrt zu bringen. Wobei das ja auf der Hand liegt, denn wir wissen ja, „wer rastet der rostet“ und ich bin ja nun mal nicht mehr „frisch aus dem Ei geschlüpft“. Auch wenn ich viel Sport mache, die Knochen und Sehnen machen sich in der Früh immer mit einem „Keine Lust“ bemerkbar. Je älter wir werden, umso steifer werden wir in unserem Knochen- und Sehnengerüst. Der Sport hilft dabei nur bedingt. Die stete Belastung durch den Sport fordert und fördert zwar unsere Muskeln, einseitige Belastungen verursachen aber auch viele Probleme. Einseitige Belastungen, zum Beispiel durch viel und häufiges Laufen, verkürzen auf Dauer die Muskulatur. Denn während der Belastung zieht sich der Muskel ständig zusammen. Ein Großteil unserer muskulären Probleme ist häufig auf lang anhaltende Überlastung durch Fehlmuster zurückzuführen, zu hohe Umfänge einseitiger Belastungen (wie z. B. nur Sitzen, Stehen oder immer wiederkehrende gleiche Bewegungsmuster ohne Ausgleich), falsche Belastung, aber auch mangelnde Belastung oder zu hohe Belastung. Um diese Problematik wissen wir schon lange. Wir wissen auch, was wir dagegen tun sollten. Nicht nur die einseitige Belastung oder die zu hohe Belastung reduzieren.
Wir wissen auch Dehnen, vor allem nach dem Sport, ist mehr als nur lästiges Trallala. Dehnen widersetzt sich den ständigen Muskelverkürzungen, indem der Muskel und damit auch die Sehnen auch einmal auseinandergezogen werden. Aber Hand aufs Herz, wem macht Dehnen den Spaß? Wer macht Dehnen den freiwillig? Dehnen ist eigentlich so lästig wie ein Kropf. Man soll es tun, es macht aber keinen Spaß und tut oftmals auch noch weh. Nun ja, da Dehnen aber wichtig ist, mache ich es auch. Nach dem Sport, immer, also meistens, oder oft so hin und wieder, mehr gelegentlich, vielleicht also so ab und zu. Aber sehr regelmäßig, wobei eher mäßig als Regel. Ich kann jeden verstehen, der auf dieses Thema keine Lust hat. In Diskussionen darüber hört man dann häufig so Kommentare wie „Ja sollte ich wohl mal öfter machen“, was so viel heißt wie „fange ich gar nicht mit an“. Das hört man ja schon bei der Wortwahl. Wer das Dehnen tatsächlich in sein Programm aufnehmen will, der sagt Dinge wie z. B. „Ja, das mache ich ab sofort nach dem…“ Wer jedoch sagt „Ja, das sollte ich öfter machen“, der hat ja schon relativiert durch das „sollte ich“ statt „mache ich“. Wie dem auch sei, ich dehnte mich jedoch ohne Lust und Laune und daher eher disziplinlos. Was also tun?
Ich bin durch Zufall bei YouTube auf ein Video gestoßen. Dort hat eine junge Dame, Mady Morrison, welche übrigens auch einen wirklich tollen Blog betreibt, Yoga zur Entspannung vorgeführt. Da dachte ich, na ja, Entspannung ist ja auch so ein Punkt, den ich in meinem Leben sehr deutlich vernachlässigt habe und dem ich deutlich mehr Aufmerksamkeit schenken wollte. Yoga und Dehnen ist nicht weit entfernt, Yoga und Entspannung gehört zusammen. Also habe ich mich mit Yoga auseinandergesetzt und dabei festgestellt, dass es das Yoga gar nicht gibt. Es gibt viele unterschiedlich Yoga-Arten, je nachdem, was ich eigentlich erreichen will. Das übergeordnete Ziel von Yoga ist dabei immer gleich. Ziel ist es, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Dabei kann der Weg dorthin jedoch unterschiedlich sein, ebenso wie die Aussage, was „Einklang“ überhaupt bedeutet, jeder für sich selbst definieren muss. Ich bin bei einem Mix aus drei Yoga-Arten gelandet:
Durchatmen und zur Ruhe kommen ist Teil jeder Yoga-Praxis. Beim Yin Yoga steht es aber in besonderem Fokus. Denn die meisten Formen bestehen sowohl aus Yin, dem ruhigen Part als auch Yang, dem aktiven Part. Die Übungen (Asanas nennen das die Yogis, ich bleibe bei Übungen) werden sehr langsam eingeführt und lang gehalten. Anfangs 2 bis 3, später gerne auch mal 5 Minuten. Physisch wird vor allem die Flexibilität verbessert und die tief liegenden Schichten, also Bindegewebe und Faszien trainiert.
Wer auf der Suche nach Ruhe ist und eine sanfte Praxis bevorzugt, der wird hier fündig. Aber Achtung: Man ist es wahrscheinlich nicht gewohnt, so lange in einer Position zu verharren, deshalb wird das schnell anstrengend. Außerdem gehört eine ganze Menge mentale Stärke dazu, seinen inneren Schweinehund zu überwinden und sich wirklich fallen zu lassen.
Hatha-Yoga ist im Grunde genommen die Basis aller anderen Yoga-Arten. Hier wird Atmung und Körper zusammengeführt. Im Hatha-Yoga sind die Grundübungen, auf denen Atmung, Körper und Geist beruht, enthalten. Die Übungen werden auch lange gehalten, man konzentriert sich auf die Atmung und damit beginnt man „in sich hinein zu hören“ das ist quasi der Einstieg in die meditative Welt, die einem Yoga bieten kann. Hatha-Yoga ist für Einsteiger sehr gut geeignet, da man hier die Yoga-Basis Schritt-für-Schritt erlernt.
Die drei etwas unterschiedlichen Arten Power-, Vinyasa- und Ashtanga-Yoga gehören zu den anstrengenden bis sehr anstrengenden Arten, Yoga auszuüben. Da die Übungen sehr dynamisch ausgeführt werden, kommt man sehr schnell ins Schwitzen. So sind diese Arten von Yoga sehr gut geeignet, um Muskeln aufzubauen oder einfach nur um abzunehmen. Wer seine Muskeln mit einem anstrengenden, aber sanften Workout kräftigen will, der wird bei diesen drei Arten von Yoga garantiert gut bedient.
Seit nunmehr fast 2 Jahren mache ich fast täglich meine Yogaübungen. Dabei passe ich die Übungen immer an meine aktuelle Situation an. Wenn ich einen Arbeitstag vor mir habe, der mich von Beginn an fordert, dann beginne ich den Tag mit 20 Minuten Yoga-Übungen, die sich hauptsächlich aus dem Thema Power-Yoga rekrutieren. Nach einer intensiven Sporteinheit mache ich zwischen 30 Minuten und 1 Stunde Yin-Yoga mit vielen Dehnungsübungen. Wenn ich am Abend vollends entspannen möchte, dann mache ich vor oder nach einem Saunagang Yin-Yoga mit wenigen Übungen, die dafür umso länger gehalten werden. Mittlerweile sind meine (fast) täglichen Yoga-Übungen für mich zur Selbstverständlichkeit geworden, auf die ich möglichst nicht verzichten möchte.
Wenn ich nun in der Früh merke, wie eingerostet sich mein Körper wieder anfühlt, dann gehe ich möglichst rasch für ca. 20 Minuten auf die Yoga-Matte. Danach fühlt sich nichts mehr eingerostet an. Ich kann mir Yoga aus meinem Leben nicht mehr wegdenken und möchte nicht mehr darauf verzichten.
Wer sich mit dem Thema Yoga auseinandersetzt und das Ganze einmal ausprobieren möchte, dem empfehle ich die Youtube-Videos der jungen Dame, die es auch geschafft hat, mich zum Yoga zu bringen. Hier geht es zu ihrem Youtube-Channel.
Schon wieder nix mit “aufs Sofa legen”. Da sagte einst Theodor Fontane: “Ruhe, Stille, Sofa und eine Tasse Tee geht über alles.” Und ich tausche mal wieder das Sofa ein, diesmal gegen die Yoga-Matte. Na ja, auf dem Sofa wirds eben nicht besser.
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